Auch wenn für US-Präsident Donald Trump gerade erst die zweite Hälfte seiner ersten Amtszeit begonnen hat – ein neuerlicher Antritt bei der nächsten Präsidentschaftswahl am 3. November 2020 gilt bereits als ausgemachte Sache. Während über mögliche andere republikanische Kandidaten und Kandidatinnen derzeit nur spekuliert werden kann, wird das Feld der Anwärter und Anwärterinnen bei den Demokraten immer länger.
23.01.2019 06.04
23. Jänner 2019, 6.04 Uhr
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Zuletzt stieg die für den US-Bundesstaat Kalifornien im Senat sitzende Kamala Harris offiziell in den Ring der demokratischen Präsidentschaftsanwärter. Mit Harris, die am Montag und damit am Martin-Luther-King-Gedenktag ihre Kandidatur bekanntgab, gibt es bei den Demokraten nun vier Anwärterinnen und vier Anwärter.
Vor Harris stiegen die Kongressabgeordnete aus dem US-Bundesstaat Hawaii, Tulsi Gabbard, die vor zwei Jahren durch ein Treffen mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad Schlagzeilen gemacht hatte, und der ehemalige Wohnbauminister Julian Castro in den Ring. Ende Dezember hatte bereits die Senatorin aus Massachusetts, Elizabeth Warren, den Grundstein für ihre Kandidatur gelegt. Sie gründete ein Komitee, das ihre Chancen ausloten soll. Neben der New Yorker Senatorin Kirsten Gillibrand kandidieren zudem der frühere Kongressabgeordnete John Delaney (Maryland), Richard Ojeda (ehemaliger Senator im Kongress des US-Bundesstaates West Virginia) und der Ex-Tech-Unternehmer Andrew Yang.
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Warten auf Biden und Sanders
Ob einer oder eine von ihnen bereits als Favorit bzw. Favoritin in die im nächsten Jahr anstehenden demokratischen Vorwahlen geht, hat sich bisher allerdings noch nicht abgezeichnet – außer Frage steht vielmehr, dass das Bewerberfeld bis dahin noch deutlich wachsen wird, wobei laut „New York Times“ („NYT“) etwa die Kandidatur von US-Senator Cory Booker (New Jersey) und dem ehemaligen Gouverneur von Colorado, John Hickenlooper, bereits als ausgemachte Sache gilt.
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Eine „wahrscheinliche“ Kandidatur schreibt die Zeitung schließlich auch Ex-Vizepräsident Joe Biden und Bernie Sanders zu, der 2016 bei den demokratischen Vorwahlen bereits auf Platz zwei hinter Hillary Clinton landete. Eine neuerliche Kandidatur Clintons hält die „NYT“ indes für unwahrscheinlich. Auch der demokratische Präsidentschaftskandidat des Jahres 2004 und Ex-Außenminister John Kerry werden von der „NYT“ unter anderen neben Ex-Justizminister Eric Holder und New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio in dieser Kategorie geführt.
Nicht zum ersten Mal sorgt indes Michael Bloomberg für Spekulationen rund um das Rennen ums Weiße Haus. Bloomberg wechselte Anfang 2000 von den Demokraten zu den Republikanern und war zwischen 2002 und 2013 Bürgermeister von New York. Erst im Oktober gab der 76-Jährige seinen neuerlichen Parteiwechsel bekannt und lotet laut US-Medienberichten nun verstärkt seine Chancen für die Präsidentschaftswahl aufseiten der Demokraten aus.
„Das ist meine volle Absicht“
Bei den Republikanern gilt indes Amtsinhaber Trump weitgehend als gesetzt. So habe Trump laut „Neue Zürcher Zeitung“ („NZZ“) bereits am 20. Jänner 2017 und damit am Tag seiner Vereidigung bei der Wahlkommission entsprechende Dokumente eingereicht und im Februar des Vorjahres 2018 einen Wahlkampfleiter ernannt. Mit „das ist meine volle Absicht“ bestätigte Trump etwa im Juli des Vorjahres auf eine entsprechende Journalistenfrage sein Vorhaben, auch nach 2020 weiter im Weißen Haus zu bleiben.
Trump says he will run for reelection, had Brexit chat with Queen Elizabeth https://t.co/yE2JtDHsxz
Ungeachtet der auch in den eigenen Reihen umstrittenen Amtsführung Trumps wagte sich auf republikanischer Seite bisher niemand offen aus der Deckung. Laut „NZZ“ hätten mehrere Republikaner „jedoch den Boden für einen solchen Schritt bereitet“, darunter die beiden Trump-Kritiker und seit Anfang des Jahres pensionierten US-Senatoren Bob Corker und Jeff Flake.
Wie Corker laut „Washington Times“ zuletzt sagte, gelte es aber auch noch abzuwarten, ob Trump tatsächlich antrete, und das werde sich „in den nächsten drei Monaten“ weisen. Beobachtern zufolge habe Trump durchaus Chancen auf eine Wiederwahl. Nach Angaben der Umfrageplattform FiveThirtyEight sind derzeit rund 40 Prozent mit Trumps Amtsführung zufrieden.
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