Israel testet erfolgreich Raketenabwehrsystem Chez-3

Israel hat nach eigenen Angaben erfolgreich sein Raketenabwehrsystem Chez-3 (Pfeil-3) getestet. Das System könne ballistische Raketen außerhalb der Atmosphäre abfangen, teilte das israelische Verteidigungsministerium heute mit. Bei dem Test des hochentwickelten Abwehrsystems habe man mit dem US-Verteidigungsministerium zusammengearbeitet. Eine Testrakete sei erfolgreich getroffen worden.

„Der erfolgreiche Test ist ein wichtiger Meilenstein für Israels Fähigkeit, sich gegen gegenwärtige und künftige Bedrohungen in der Region zu verteidigen“, hieß es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Das Chez-Abwehrsystem bildet die höchste Stufe von Israels mehrstufiger Raketenabwehr. Es ist auf Langstreckenraketen – wie etwa aus dem Iran – ausgerichtet.

Ein weiteres System ist unter dem Namen „Magic Wand“ (Zauberstab) bekannt und kann Geschoße mit einer Reichweite von 70 bis 300 Kilometern abfangen. Ein solches Raketenarsenal besitzen unter anderem die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon und die syrische Armee.

Immer wieder Ziele in Syrien angegriffen

Zwischen Israel und den beiden arabischen Nachbarländern gibt es keinen Friedensvertrag. Gegen Raketen mit kürzerer Reichweite, wie sie beispielsweise von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen abgefeuert werden, setzt Israel das System „Iron Dome“ (Eisenkuppel) ein.

Israels Luftwaffe hat in den letzten Jahren immer wieder Ziele im benachbarten Syrien angegriffen, um eine dauerhafte militärische Etablierung seines Erzfeinds Iran dort zu verhindern. Einige der Angriffe zielten nach Medienberichten auch auf Waffenlieferungen an die Hisbollah ab.

Aktivisten beklagen Opferzahl nach Israels Luftangriffen

Nach dem israelischen Luftangriff auf den internationalen Flughafen von Damaskus und militärische Einrichtungen nahe der syrischen Hauptstadt stieg indes die Opferzahl laut Aktivisten auf 21. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mitteilte, waren 15 Ausländer unter den Toten, darunter zwölf Mitglieder der iranischen Streitkräfte.

Laut einem Armeesprecher wurden auch zahlreiche syrische Luftabwehrbatterien beschossen, die auf die israelischen Flugzeuge gefeuert hatten. Der Iran unterstützt seit Jahren den syrischen Machthaber Baschar al-Assad im Kampf gegen die Aufständischen mit „Militärberatern“.