Trump: Zwei-Minuten-Besuch zu Ehren Martin Luther Kings

Jeden dritten Montag im Jänner begehen die USA den Martin Luther King Day als nationalen Gedenk- und Feiertag. King hatte am 15. Jänner Geburtstag, sein Ehrentag ermöglicht ein verlängertes Wochenende. Üblicherweise feiert auch das Weiße Haus den Tag zu Ehren der Bürgerrechtsikone King, der 1968 erschossen wurde.

Heuer ließ das Weiße Haus jedoch aus, was US-Präsident Donald Trump bereits herbe Kritik einbrachte. Der Bürgerrechtler Reverend Al Sharpton nannte es etwa eine „Beleidigung des amerikanischen Volkes“. Auch Trumps Überraschungsbesuch beim King-Nationaldenkmal änderte daran nichts, denn dieser dauerte weniger als zwei Minuten.

Trump und Vizepräsident Mike Pence statteten dem Denkmal am Montag den Kurzbesuch in Begleitung von Journalistinnen und Journalisten ab. Gemeinsam legten sie einen Kranz nieder und hielten eine Schweigeminute ab. Trump sagte danach, es sei ein „großartiger Tag“ und verließ das Memorial in Washington, D.C. wieder. Besonders in den Sozialen Netzwerken wurde der Kurzbesuch kritisiert.

Ärger bei Kings Sohn

Vizepräsident Pence sorgte zudem am Montag im Sender CBS für Aufregung, als er Trump mit King verglich: „Eines meiner liebsten Zitate von Dr. King war, ‚nun ist die Zeit, um die Versprechen der Demokratie zu verwirklichen‘. King habe die Menschen dazu inspiriert, durch Veränderungen im legislativen Prozess eine perfekte Einheit zu werden“, so Pence. Das sei genau das Gleiche, was Trump im US-Kongress versuche. Er rufe dazu auf, sich in einem guten Geiste zusammen an einen Tisch zu setzen. „Wir sichern unsere Grenze, wir nehmen die Regierungsgeschäfte wieder auf.“

Martin Luther Kings Sohn wies diesen Vergleich umgehend via CNN zurück. „Martin Luther King Jr. war ein Brückenbauer, nicht der Erbauer von Mauern“, so Martin Luther King III.