Erdogan: Türkei will Syrien „nicht besetzen“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat versichert, dass die Türkei Syrien nicht besetzen wolle. „Wir haben nicht die Absicht, Syrien zu besetzen. Unser Gebiet von 780.000 Quadratkilometern ist uns genug“, sagte Erdogan heute in einer Rede in Ankara.

Alleingang bei Schaffung einer „Sicherheitszone“

Das türkische Militär befinde sich in Nordsyrien zum Schutz der türkischen Grenze, aber auch „um den Frieden in der Region für die Menschen dort zu sichern“. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte, notfalls könne die Türkei die geplante „Sicherheitszone“ in Nordsyrien allein umsetzen.

„Wir können diese Zone alleine schaffen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen“, sagte er dem Fernsehsender A-Haber. US-Präsident Donald Trump hatte sich kürzlich für die Schaffung einer 30 Kilometer breiten „Sicherheitszone“ entlang der türkischen Grenze ausgesprochen.

Die Türkei fordert seit Jahren eine solche Zone als Schutz gegen die „Terroristen“ der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die Ankara wegen ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung empfindet. Die Schaffung einer „Sicherheitszone“ würde aber den Abzug der YPG aus dem Gebiet erfordern, was die Gruppe entschieden ablehnt.

Cavusoglu: Assad kann „Syrien nicht einen“

Russland hat sich dafür ausgesprochen, dass der syrische Machthaber Baschar al-Assad wieder die Kontrolle über die kurdischen Gebiete übernimmt. Cavusoglu betonte heute aber, Assad könne „Syrien nicht einen“ und das Land auch nicht weiter regieren, „als wenn nichts gewesen wäre“. Erdogan hatte gestern mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau über das weitere Vorgehen in Syrien gesprochen.