Rund 2.000 Personen haben an der dieswöchigen Donnerstagsdemonstration in Wien teilgenommen. Dabei kam es zu einem Zwischenfall vor dem Lokal der Burschenschaft Gothia in der Schlösselgasse: Demonstranten schossen mittels Pyrotechnik auf das Gebäude, eine am Haus befestigte Fahne geriet dabei in Brand, wie die Polizei bestätigte. Ansonsten verlief die Demonstration ruhig, so ein Sprecher der Wiener Polizei. Es gab zwei Identitätsfeststellungen, sagte er.
Scharfe Kritik an den Demonstranten übte der Vorsitzende des Pennälerringes und Organisator des heute stattfindenden freiheitlichen Akademikerballs, Udo Guggenbichler: Offensichtlich seien „die Gewaltbereiten auf der Straße“ und man könne der „Ruhe vor dem Sturm“ vor dem Ball nicht trauen, so der Landtagsabgeordnete in einem Statement gegenüber der APA. Vom Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) forderte Guggenbichler „eine Distanzierung von Gewalttaten auf den Straßen von Wien im Vorfeld des Akademikerballs“.
Protest gegen Akademikerball erwartet
Auch heuer werden Proteste gegen den Akademikerball (früher: WKR-Ball) erwartet, die „Offensive gegen Rechts“ hat zu einer Demonstration aufgerufen. Erneut gibt es Platzsperren rund um die Hofburg. Dennoch ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Der Akademikerball, der von Kritikern als internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer gewertet wird, hatte in der Vergangenheit für teils wütende Proteste aus dem linken Lager gesorgt, inklusive Sachbeschädigung sowie verletzten Demonstranten und Polizisten. In den letzten Jahren verliefen die Demonstrationen aber weitgehend ohne Zwischenfälle.
Die ab 17.00 Uhr geltende Sperrzone rund um den Heldenplatz fällt daher heuer auch kleiner aus als in den Jahren zuvor. Maximal 1.900 Beamte werden im Einsatz sein, weniger als in vergangenen Jahren. Die Ballorganisatoren rechnen mit einer Rekordbesucherzahl. Auch zahlreiche FPÖ-Spitzenpolitiker werden erwartet, allen voran FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache.