Experten: „Shutdown“ kostete US-Wirtschaft elf Mrd. Dollar

Durch die fünfwöchige Haushaltssperre in den USA ist die Wirtschaft des Landes nach Schätzung von US-Experten im Volumen von etwa elf Mrd. Dollar (9,6 Mrd. Euro) geschwächt worden. Das ist rund doppelt so viel wie die Summe von 5,7 Mrd. Dollar, die Präsident Donald Trump für seine Mauer an der Grenze zu Mexiko verlangt.

Schaden kann großteils kompensiert werden

Der Streit über die Mauermilliarden hatte die längste Budgetblockade der US-Geschichte ausgelöst. Laut der heute veröffentlichten Schätzung durch das unabhängige Haushaltsbüro des Kongresses lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal um etwa drei Mrd. Dollar niedriger, als es ohne die Finanzblockade für die Bundesbehörden gewesen wäre. Im ersten Quartal wurde das BIP um rund acht Mrd. Dollar reduziert.

Die Experten gehen allerdings davon aus, dass der gesamtwirtschaftliche Schaden des „Shutdown“ im weiteren Jahresverlauf großteils kompensiert werden kann. Unterm Strich werde ein Minus von drei Mrd. Dollar oder 0,02 Prozent des BIP übrig bleiben.

Rund 800.000 Bedienstete waren betroffen

Das ist aber immer noch mehr als die Hälfte als die von Trump verlangte Summe für die Grenzmauer. Zudem ist in dieser Kalkulation vorausgesetzt, dass es keine weiteren „Shutdowns“ gibt. Trump hat aber bereits mit einer weiteren Budgetsperre gedroht, da ihm der Kongress aufgrund des Widerstands der oppositionellen Demokraten nach wie vor keine Gelder für die Grenzmauer bereitgestellt hat.

Von dem „Shutdown“ betroffen waren etwa ein Viertel der Bundesbehörden mit rund 800.000 Bediensteten. In direkte Mitleidenschaft gezogen wurden zudem zahlreiche Privatfirmen, die für die Regierung arbeiten. Einige dieser Firmen würden „ihre verlorenen Einnahmen nie wiedergewinnen“ können, konstatierten die Haushaltsexperten in ihrem Bericht.

Der „Shutdown“ war am Freitagabend (Ortszeit) aufgrund einer zwischen Trump und den Demokraten erzielten Vereinbarung beendet worden – allerdings nur vorläufig. Der verabschiedete Übergangshaushalt gilt nur bis 15. Februar. Bis dahin soll ein Vermittlungsausschuss über Maßnahmen zur Grenzsicherung verhandeln.