Treibhausgasemissionen steigen in Österreich weiter

Die Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) sind in Österreich 2017 zum dritten Mal infolge gestiegen. Mit 51,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, die nicht dem Emissionshandel zugerechnet werden, wurde zudem auch das nationale Ziel erstmals überschritten. Insgesamt stiegen die Emissionen auf 82,3 Mio. Tonnen, wie aus den heute publizierten Zahlen des Umweltbundesamts (UBA) hervorgeht.

Anstieg bei Energie, Industrie und Verkehr

Das entspricht einem Anstieg von 3,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2016. Die erneute Zunahme ist laut UBS auf einer Steigerung des Einsatzes fossiler Energieträger im Energie- und Industriebereich (plus 5,4 Prozent) sowie auf eine Steigerung bei der Nachfrage nach Gütertransport zurückzuführen. Auch die dem Verkehr und Gebäudesektor zugerechneten Emissionen steigen deutlich.

Grafik zu Treibhausemissionen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Umweltbundesamt

In der Abfallwirtschaft und in der Landwirtschaft wurden hingegen im Vergleich zu 2016 sinkende Emissionen verzeichnet. Gesunken sind durch die Überschreitung des nationalen Ziels auch die Gutschriften, die in die Bilanz bis 2020 eingerechnet werden können. Bis 2030 hat Österreich seine Emissionen um 36 Prozent gegenüber 2005 außerhalb des Emissionshandels zu reduzieren.

NGOs fordern Sofortmaßnahmen

Umwelt-NGOs forderten Sofortmaßnahmen. Die Emissionen haben „erstmals die gesetzlichen Höchstwerte für Österreich im Rahmen der EU-Ziele überschritten. In diesem Fall schreibt das österreichische Klimaschutzgesetz vor, umgehend Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Adam Pawloff von Greenpeace. "Die Regierung muss sofort ein Notfallprogramm starten, um den Anstieg der Treibhausgase einzudämmen. Dazu ist sie auch gesetzlich verpflichtet. So müsse unbedingt der öffentliche Verkehr gestärkt werden, forderte Klimaexperte Pawloff.

„Das ist kein Problem, das man aussitzen kann. Angesichts der schlechten Klimabilanz Österreichs darf die Bundesregierung den Kopf nicht länger in den Sand stecken. Umweltministerin Elisabeth Köstinger muss Verantwortung übernehmen, Sofortmaßnahmen ergreifen und sicherstellen, dass die Umsetzung der Energiewende in Österreich vorankommt“, kritisierte Johannes Wahlmüller von Global 2000. Auch der WWF Österreich drängte auf rasche Maßnahmen.