Uiguren: Menschenrechtler für UNO-Untersuchung

Eine Reihe von Menschenrechtsorganisationen haben die Vereinten Nationen aufgefordert, die Unterdrückung der uigurischen Minderheit in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang zu untersuchen. „Die Misshandlung in Xinjiang ist so schwerwiegend, dass es nach internationalem Handeln schreit“, sagte der Chef von Human Rights Watch (HRW), Kenneth Roth, heute in Genf.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres schweige bisher zu „einem der dreistesten Menschenrechtsverstöße“, weil er China nicht verärgern wolle. Guterres müsse aber „etwas sagen“. HRW, Amnesty International und mehr als ein Dutzend andere NGOs forderten eine „internationale Untersuchungsmission“ unter Mandat des UNO-Menschenrechtsrates, um „die Wahrheit aufzudecken“.

Mindestens eine Mio. Menschen in Lagern

In Internierungslagern in Xinjiang seien Uigurinnen und Uiguren „erzwungener politischer Indoktrinierung, dem Verzicht auf ihren Glauben, Misshandlung und in einigen Fällen auch Folter ausgesetzt“, erklärten sie. Es gebe Berichte über Todesfälle und Suizide in den Einrichtungen.

Fachleuten zufolge werden bis zu eine Million Uiguren und Mitglieder anderer hauptsächlich muslimischer Minderheiten in Umerziehungslagern in Xinjiang festgehalten. Der Welt-Uiguren-Kongress gehe allerdings davon aus, dass die Zahl der Inhaftierten inzwischen auf „vielleicht drei Millionen“ angestiegen sei, sagte Dolkun Isa.