Türkei und Griechenland wollen Verhältnis verbessern

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras haben nach einem Treffen in Ankara den Ausbau ihrer bisher oft krisenhaften Beziehungen in Aussicht gestellt.

Recep Tayyip Erdogan und Alexis Tsipras
APA/AFP/TURKISH PRESIDENTIAL PRESS SERVICE

„Auch wenn in unseren bilateralen Beziehungen zeitweise unerwünschte Situationen auftreten, so haben wir Möglichkeiten gefunden, sie schnell wiedergutzumachen“, sagte Erdogan bei einer abendlichen Pressekonferenz gestern. Tsipras sprach von einem „effektiven und ehrlichen Treffen“. Es sei wichtig, in der Ägäis ein Klima der Kooperation zu schaffen. Man müsse den „Teufelskreis der Krisen“ durchbrechen.

Erdogan und Tsipras sprachen über Gülen

Bei den Gesprächen ging es laut Erdogan auch um die Terrorbekämpfung. Griechenland dürfe kein sicherer Hafen für Terrororganisationen wie die PKK und Fetö werden, mahnte er. Mit dieser Bemerkung spielte er auf acht angebliche Mitschuldige an dem Putschversuch von 2016 an, die nach Griechenland geflohen waren. Die Regierung macht die Bewegung des Predigers Fethullah Gülen für den Putsch verantwortlich, die sie zu Fetö abkürzt. Erdogan verlangt die Auslieferung der acht Militärs.

Offenbar war er damit aber nicht weit gekommen. Tsipras wies darauf hin, dass die griechische Justiz Entscheidungen getroffen habe, die jeder Rechtsstaat respektieren müsse. Dreien der Soldaten wurde bisher Asyl zugestanden, für die anderen wird es erwartet.

Vorrangig für Griechenland sei die Intensivierung der Kooperation zur Bekämpfung der Schleuserbanden, sagte Tspiras. Immer wieder versuchen Migranten aus der Türkei nach Griechenland überzusetzen. Zum Thema des geteilten Inselstaates Zypern soll es vor weiteren Gesprächen einen „Aktionsplan“ geben.