Anti-IS-Koalition tagt in Washington

Nach dem angekündigten Abzug der US-Soldaten aus Syrien wollen die Außenminister der Anti-IS-Koalition heute in Washington über den weiteren Kampf gegen die Terrormiliz beraten. Die USA seien entschlossen, ein Wiedererstarken der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien nach dem Truppenabzug aus Syrien zu verhindern, teilte das Außenministerium in Washington vorab mit.

US-Präsident Donald Trump will sich an die Außenminister der Koalition wenden, die 74 Staaten sowie Bündnisse wie die NATO und die EU umfasst.

US-Abzugsankündigung löste Sorgen aus

Trump hatte im Dezember angekündigt, die derzeit nach seinen Angaben noch rund 2.000 US-Soldaten in Syrien nach Hause zu bringen. Einen Zeitplan hat er bisher nicht vorgelegt. Der amtierende US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan hatte vergangene Woche gesagt, der IS sei in Syrien aus mehr als „99,5 Prozent“ des einst von ihm gehaltenen Gebiete vertrieben worden. „Und innerhalb von ein paar Wochen werden es 100 Prozent sein.“ Dennoch hat die US-Abzugsankündigung international Sorgen ausgelöst.

Deutschlands Außenminister Heiko Maas sagte vor seinem Abflug nach Washington: „In Syrien haben wir noch keine Klarheit darüber, wie nach dem angekündigten Abzug der US-Truppen ein Vakuum vermieden werden kann, damit nicht alte Konflikte erneut eskalieren und (der) IS wieder Fuß fassen kann.“ Er erhoffe sich dazu bei seinen Gesprächen in Washington mehr Informationen. Die Gefahr, die vom IS in Syrien und Irak ausgehe, sei „bei Weitem nicht gebannt“.