Brasilien: Fast 13 Jahre Haft zusätzlich für inhaftierten Lula

Der wegen Korruption inhaftierte brasilianische Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva ist in einem weiteren Verfahren zu zwölf Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht in der südlichen Stadt Curitiba befand ihn gestern für schuldig, eine Baufirma im Gegenzug für die Renovierung eines Landguts in Atibaia im Bundesstaat Sao Paulo bei Verträgen mit dem staatlich kontrollierten Ölkonzern Petrobras begünstigt zu haben.

Lula hatte stets beteuert, dass ihm das Landgut gar nicht gehörte, sondern dem ihm nahestehenden Unternehmer Fernando Bittar. Doch die Richterin Gabriela Hardt argumentierte, zumindest eine Zeit lang hätten Lula und seine Familie die Farm genutzt, als sei es ihre eigene gewesen.

Lula war 2017 in einem anderen Prozess wegen Verwicklung in eine umfangreiche Korruptionsaffäre und Geldwäsche verurteilt worden. Die später von neun Jahren und sechs Monaten auf zwölf Jahre und einen Monat Haft heraufgesetzte Strafe verbüßt er seit April 2018 im Gefängnis von Curitiba, der Hauptstadt des Bundesstaates Parana. Der heute 73-Jährige war auch damals schuldig gesprochen worden, von einem in den Petrobras-Skandal verwickelten Baukonzern begünstigt worden zu sein.