„MeToo“: EP-Kandidaten sollen gegen Missbrauch eintreten

Im Zuge der „MeToo“-Debatte hat sich im letzten Jahr auch im Europäischen Parlament eine Initiative gegen sexuelle Gewalt formiert. Die Gruppe namens „MeTooEP“ fordert angesichts der Europawahl im Mai nun Kandidaten und Kandidatinnen dazu auf, sich mit einer Erklärung für den Kampf gegen sexuellen Missbrauch und Belästigung zu verpflichten. Man wolle ab der kommenden Woche eine Zehnpunkteerklärung verbreiten.

Es sei im vergangenen Jahr zwar gelungen, die Stille rund um das Thema zu brechen. Verantwortliche würden aber nach wie vor nicht ausreichend zur Verantwortung gezogen. „Manche Abgeordneten blockieren wichtige Maßnahmen. Solche Politiker sollten keinen Platz in diesem Haus haben. Wir fordern nun die Wähler dazu auf, Kandidaten zu wählen, welche die Probleme Sexismus, sexuelle Belästigung und Gewalt ernst nehmen“, so die Gruppe. Unterstützung bekam sie von EU-Ombudsfrau Emily O’Reilly: Sie forderte einen Kulturwandel sowie eindeutige Regeln. Die EU-Institutionen könnten diesen Wandel unterstützen.

Die von EP-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern ins Leben gerufene Initiative wurde im Vorjahr gegründet und hatte sexuelle Belästigung auf ihrem Arbeitsplatz auf das Tapet gebracht. Unter anderem wurde ein Blog ins Leben gerufen, auf dem Opfer von ihren Erfahrungen berichten.