Brexit bremst britisches Wachstum aus

Der Ende März bevorstehende Brexit hat das britische Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr beeinträchtigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte 2018 um 1,4 Prozent zu, das war der schwächste Anstieg seit 2012, wie die britische Statistikbehörde heute mitteilte.

Vor allem die Unsicherheit darüber, wie das Ausscheiden des Königreichs aus der Europäischen Union sich gestalten wird, belastet die Konjunktur. In allen Bereichen – Bau, Industrieproduktion, Dienstleistungen – ging die Geschäftstätigkeit demnach zurück, „das erste Mal seit September 2012“, wie die Statistiker erklärten.

Weniger Investitionen von Unternehmen

2017 war die britische Wirtschaft noch um 1,8 Prozent gewachsen. Im vergangenen Jahr ging es bis zum Sommer noch ordentlich bergauf. Im vierten Quartal von Oktober bis Dezember kletterte das BIP nur noch um 0,2 Prozent im Vorquartalsvergleich nach oben. Im Dezember schrumpfte das BIP im Vormonatsvergleich dabei um 0,4 Prozent.

Die Investitionen der Unternehmen gingen im letzten Quartal 2018 um 1,4 Prozent zurück, und damit das vierte Quartal in Folge. Ähnlich schlecht sah es zuletzt während der Finanzkrise aus. Auch die privaten Haushalte, bisher in ihrem Konsumverhalten fast unbekümmert, gaben im letzten Quartal nur 0,4 Prozent mehr aus.

Die Bank of England hatte vergangene Woche auch wegen der Ungewissheiten rund um den Brexit ihre Wachstumsprognose deutlich gesenkt. Für das laufende Jahr erwartet sie ein Plus von 1,2 Prozent – im November hatte sie noch mit 1,7 Prozent gerechnet. Den Ausblick für kommendes Jahr revidierte die Notenbank von 1,7 auf 1,5 Prozent. Neben dem Brexit führte sie auch die allgemein eingetrübte Weltkonjunktur als Grund an.