IS-Kämpfer leisten in letzter Bastion Gegenwehr

Die von den USA unterstützte Rebellenoffensive gegen die letzte Bastion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Nähe der irakischen Grenze im Südosten von Syrien ist heute weiter auf erbitterte Gegenwehr gestoßen. Die Dschihadisten hätten in der Früh von ihrem Unterschlupf im Dorf Baghus, östlich der Provinzstadt Deir al-Sor, eine Gegenoffensive gestartet, sagte der Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Mustafa Bali.

Erschwert werde die Lage dadurch, dass die IS-Kämpfer „Dutzende von SDF-Geiseln“ in ihrer Gewalt hätten. Bali dementierte Berichte, denen zufolge SDF-Kämpfer hingerichtet worden seien. Über Baghus stieg schwarzer Rauch auf, Explosionen und Gefechtslärm waren kilometerweit zu hören, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Die SDF-Kämpfer wurden bei ihrem Vormarsch auf die IS-Bastion von Luftangriffen der US-geführten Allianz unterstützt.

Bis zu 600 IS-Kämpfer vermutet

Das von den USA unterstützte kurdisch-arabische SDF-Bündnis hatte am Samstag seine Offensive gegen das letzte IS-Rückzugsgebiet in Syrien gestartet. Es sprach von einer „Entscheidungsschlacht“, in der die IS-Miliz endgültig besiegt werden solle. Etwa 500 bis 600 Kämpfer werden dort vermutet.

Bei Luftangriffen wurden aber 16 Zivilisten getötet, darunter mindestens sieben Kinder. Das teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Sie bezieht ihre Informationen von Aktivisten an Ort und Stelle, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Vom früheren „Kalifat“ des IS im Osten Syriens ist nur noch die kleine Bastion um das Dorf Baghus übrig geblieben. Dort halten die IS-Kämpfer ein etwa vier Quadratkilometer großes Gebiet, das bis an die Grenze zum Irak reicht. Frühere Versuche der SDF zur Rückeroberung waren gescheitert.