Greenpeace: EU-Agrarförderungen stützen Massentierhaltung

63 Prozent aller Ackerflächen in der EU werden für den Anbau von Futtermitteln wie Mais und Soja verwendet, mit Almen, Weiden und Wiesen etwa für Rinder sind es sogar 71 Prozent aller landwirtschaftlichen Flächen – rund 125 Millionen Hektar. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Recherche der Umweltschutzorganisation Greenpeace.

Die Organisation kritisiert, dass die Agrarförderungen der EU überwiegend in diesen Bereich und damit in den Ausbau der Massentierhaltung fließen. Dem Bericht zufolge gehen zwischen 28 und 32 Milliarden Euro der Agrarförderung in die Tierhaltung. Das umfasse zwischen 18 und 20 Prozent des gesamten EU-Budgets, so die Umweltschutzorganisation.

Weniger Betriebe produzieren mehr Fleisch

Die Eurostat-Daten zeigten auch, dass die Zahl der Massenbetriebe abnimmt, die verbliebenen aber mehr Fleisch produzieren. „Die derzeitige Förderpolitik befeuert die industrielle Massentierhaltung, weil gerade die größten Fleischkonzerne am meisten von dem Steuergeld profitieren“, kritisierte Greenpeace.

Die nächste Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik in der EU – 2021 bis 2027 – wird derzeit verhandelt. Am Donnerstag stimmt das Umweltkomitee des europäischen Parlaments über den Reformvorschlag der Kommission ab. Anfang März soll das Landwirtschaftskomitee im Parlament darüber abstimmen.