Zehntausende Menschen in Venezuela sind gestern einem Aufruf des selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaido gefolgt, für die Einfuhrerlaubnis von US-Hilfsgütern zu demonstrieren. Die zu großen Teilen in Weiß gekleideten Demonstranten riefen „Freiheit!“ und „Guaido“ und schwenkten venezolanische Nationalflaggen.
Guaido fordert Hilfsgüter ab 23. Februar
In seiner Rede kündigte Guaido an, dass ausländische Hilfsgüter ab dem 23. Februar ins Land gebracht werden sollten – auch gegen den Widerstand von Präsident Nicolas Maduro. Guaido hatte seine Anhänger am venezolanischen Tag der Jugend zur Teilnahme an landesweiten Protestkundgebungen aufgerufen. Gleichzeitig demonstrierten Regierungsanhänger im Zentrum der Hauptstadt gegen die „imperialistische Invasion“ der USA.
Maduro lehnt Hilfslieferungen als politische „Show“ ab. Er bezeichnet sie als Vorwand, um den Boden für eine von den USA angeführte Militärinvasion zu bereiten. Für die Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln und Medikamenten macht er die Strafmaßnahmen der USA gegen sein Land verantwortlich.
Russland warnt USA
Russlands Außenminister Sergej Lawrow warnte US-Außenminister Mike Pompeo unterdessen vor jeglichen Interventionen in die inneren Angelegenheiten Venezuelas, einschließlich des Militärs. Das erklärte das russische Außenministerium nach einem Telefongespräch zwischen den beiden. Lawrow sagte, Russland sei zu Konsultationen über Venezuela im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen bereit.