27 Tote bei Anschlag auf Revolutionsgardisten in Iran

Im Iran sind gestern bei einem Selbstmordanschlag auf die Revolutionsgarden 27 Mitglieder der Elitetruppe getötet worden. Der Angriff habe sich im Südosten des Landes ereignet. Nach Angaben der Revolutionsgarden brachte der Attentäter ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug bei einem Bus der Garden zur Explosion.

Der halbamtlichen Nachrichtenagentur FARS zufolge bekannte sich die sunnitische Gruppe Dschaisch al-Adl (dt.: Armee der Gerechtigkeit) zu dem Anschlag. Die Gruppe fordert mehr Rechte für die ethnische Minderheit der Baluschi. Das Attentat habe sich an der Fernstraße zwischen den Städten Sahedan und Chasch ereignet. Das Gebiet nahe der Grenze zu Pakistan gilt wegen der Aktivitäten militanter Gruppen und von Drogenschmugglern als gefährlich.

Die Revolutionsgarden bilden neben der regulären Armee die zweite ‎Säule der iranischen Streitkräfte. Oberbefehlshaber der Revolutionsgarden ist der oberste Führer ‎Ajatollah Ali Chamenei, nach der Verfassung das iranische Staatsoberhaupt.‎

Der Anschlag ereignete sich zwei Tage nach dem 40. Jahrestag des Siegs der Islamischen Revolution 1979. Das Jubiläum war am Montag in Teheran und anderen Städten mit offiziellen Kundgebungen gefeiert worden. Der Anschlag erfolgte zudem, während in Warschau auf Initiative der USA Vertreter von 60 Staaten zu einer Konferenz zusammenkamen, um über die „destabilisierenden“ Aktivitäten des Iran in der Region zu beraten.