AK für Wien als Standort für EU-Arbeitsbehörde

Die Entscheidung der EU, eine gemeinsame europäische Arbeitsbehörde (ELA) zu errichten, hat gestern positive Reaktionen bei SPÖ und Arbeiterkammer (AK) ausgelöst. Sie fordern, dass die Behörde ihren Sitz in Wien haben soll. Eine Entscheidung darüber steht allerdings noch aus. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) reagierte hingegen verhalten.

„Der Sitz der Behörde soll in Österreich sein, weil Österreich bei der Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping eine Vorreiterrolle spielt“, forderte AK-Präsidentin Renate Anderl in einer Presseaussendung. Auch SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch machte sich für die Errichtung der Behörde in Wien stark.

WKÖ verhalten

Etwas zurückhaltender zeigte sich die WKÖ in einer Reaktion: „In Hinblick auf die Europäische Arbeitsbehörde sind die Erwartungen der Wirtschaft verhalten. Der Hauptfokus der Bemühungen sollte in der Durchsetzung der gegen ausländische Firmen im Inland verhängten Strafen liegen“, hieß es dazu aus der Pressestelle der WKÖ.

Die EU-Staaten, Europaparlament und EU-Kommission hatten sich zuvor auf die Errichtung einer gemeinsamen Arbeitsbehörde geeinigt. Die Behörde soll die Zusammenarbeit der nationalen Behörden erleichtern und die Arbeitsmobilität innerhalb der EU fördern. Zudem soll der Kampf gegen Lohndumping und Sozialmissbrauch unterstützt werden.