Zuvor war in einer Falle eine Queensland-Fruchtfliege entdeckt worden, benannt nach dem australischen Bundesstaat. Befürchtet wird, dass das Tier, das als Queensland-Fliege identifiziert wurde, zu einer größeren Population gehört, die großen Schaden in der Landwirtschaft anrichten könnte. Fruchtfliegen legen Eier in Obst und Gemüse. Wenn die Larven schlüpfen, wird dieses dann ungenießbar.
Neuseeland, ein Staat aus hauptsächlich zwei Inseln, hat strenge Schutzmaßnahmen, um zu verhindern, dass Erreger eingeschleppt werden. Aus Sorge vor solchen Fliegen sind in Flughäfen, Häfen und dichter besiedelten Gebieten Hunderte Fallen aufgestellt. Vermutet wird, dass die einzelne Fliege trotz strenger Kontrolle mit frischer Ware aus Australien nach Neuseeland kam.
Erinnerungen an den Ausbruch 2015
Die BNZ-Sprecherin Catherine Duthie versucht indes zu beruhigen. Der Fund einer einzelnen Fruchtfliege bedeute noch nicht, dass eine Plage ausbrechen werde. Sie verwies darauf, dass in den letzten Jahren bereits sechsmal in nördlichen Neuseeland einzelne Fruchtfliegen in den Fallen entdeckt worden seien.
Von den sechs Funden habe sich nur ein einziger, nämlich 2015 in Auckland, als Teil eines größeren Brutbestands herausgestellt und daher als gefährlich entpuppt, so die Wissenschaftlerin im „New Zealand Herald“.
Landwirtschaft als wichtige Branche
Insgesamt wurden damals von den Behörden 13,6 Millionen Neuseeland-Dollar (8,2 Mio. Dollar) ausgegeben, um der Plage wieder Herr zu werden und die Fruchtfliegen zu vernichten, wie die Zeitung weiter schreibt. Laut dem zuständigen Ministerium sei das eine gute Investition gewesen, um die Plage bereits im Vorfeld abzufangen.
Die Landwirtschaft ist in Neuseeland ein wichtiger Einkommenszweig. Laut Prognosen soll die Branche 2019 rund sechs Milliarden Neuseeland-Dollar (3,6 Mrd. Euro) umsetzen. Die Queensland-Fruchtfliege kann beim Obst- und Gemüseanbau gravierende Schäden verursachen. Sollte sie in Neuseeland je heimisch werden, befürchten Experten und Expertinnen Handelsbeschränkungen bis hin zu Einfuhrverboten in Importländer für Obst und Gemüse aus Neuseeland.
Netzwerk von Tausenden Fruchtfliegenfallen
Insgesamt hat das Netzwerk 7.500 Fruchtfliegenfallen. Nach dem Fund in Auckland wurden allerdings von den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in Auckland und Umgebung weitere Fruchtfliegenfallen aufgestellt. Die Anlockfallen sollen dann darüber Aufschluss geben, ob es noch weitere Queensland-Fruchtfliegen in dem Gebiet gibt. Es sei essenziell, das herauszufinden, so Duthie. Sollte sich erweisen, dass es bereits eine größere Population gebe, müsse diese sofort vernichtet werden, so die Expertin zu der Zeitung weiter.