Mexiko hilft verschuldetem staatlichem Ölkonzern PEMEX

Mexiko hat angekündigt, dem verschuldeten staatlichen Mineralölkonzern PEMEX finanziell unter die Arme zu greifen. Das Unternehmen bekomme rund 107 Milliarden Pesos (etwa 4,9 Milliarden Euro), teilte der Präsident des lateinamerikanischen Landes, Andres Manuel Lopez Obrador, gestern mit.

Das Geld werde PEMEX unter anderem durch Steuererleichterungen zukommen, teilte die Regierung mit. Der Mineralölkonzern hat eine Nettoverschuldung von rund 140 Milliarden Pesos (etwa 6,4 Milliarden Euro) und musste in den vergangenen Jahren die Produktion fast halbieren.

Benzindiebstahl als Milliardengeschäft

PEMEX-Finanzdirektor Alberto Velazquez sagte, die Maßnahme erlaube dem Ölkonzern erstmals seit zehn Jahren, keine neuen Schulden zu machen, sondern die existierenden abzubezahlen. PEMEX macht vor allem der Benzindiebstahl in Mexiko zu schaffen. Der Handel mit und Schmuggel von gestohlenem Benzin ist in dem lateinamerikanischen Land ein Milliardengeschäft für Kriminelle.

PEMEX verlor nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 60 Milliarden Pesos (etwa 2,7 Mrd. Euro). Alle 30 Minuten habe ein illegaler Anzapfversuch stattgefunden, täglich wurden neun Millionen Liter Benzin gestohlen.