Sea-Eye-Rettungsschiff nach Pause wieder im Einsatz

Zur Rettung Schiffbrüchiger im Mittelmeer ist wieder ein Hilfsschiff im Einsatz. Das Schiff „Alan Kurdi“ habe nach einer entsprechenden Erlaubnis der Behörden in der Nacht auf heute den Hafen von Palma de Mallorca verlassen, teilte die Hilfsorganisation Sea-Eye mit.

Es sei „das letzte verbliebene Schiff einer Hilfsorganisation, das nicht von Behörden blockiert oder von Staaten festgehalten“ werde. Das Schiff steuerte nach einer dreiwöchigen Pause und verschiedenen Wartungsarbeiten in Richtung Libyen, um in den internationalen Gewässern vor der Küste des nordafrikanischen Landes die Lage zu beobachten. An Bord waren auch drei Seeleute und eine Krankenschwester der spanischen Hilfsorganisation Proemaid.

Die neue Mission wurde laut der Hilfsorganisation durch eine Spende des deutschen Kardinals Reinhard Marx ermöglicht. Die lange Blockade des Schiffes vor der Küste Maltas um den Jahreswechsel habe ein „finanzielles Loch in den Vereinshaushalt“ gerissen, hieß es. Damals hatte die Hilfsorganisation 17 gerettete Flüchtlinge an Bord, die erst nach zähen Verhandlungen über ihre Verteilung in der EU an Land gehen durften.

Das Schiff war bis vor Kurzem unter dem Namen „Professor Albrecht Penck“ unterwegs und wurde vor einer Woche auf „Alan Kurdi“ umgetauft. So hieß ein dreijähriger Bub, der im September 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Mittelmeer ertrunken war.