Proteste und Ausschreitungen in mehreren Ländern Europas

In mehreren Ländern Europas haben gestern Demonstrationen und teils gewaltsame Proteste stattgefunden. In Frankreich, Spanien, Serbien, Albanien, Montenegro und Deutschland gingen die Menschen auf die Straße, um gegen die Regierungspolitik ein Zeichen zu setzen.

Drei Monate nach Beginn der „Gelbwesten“-Proteste beteiligten sich in Frankreich erneut Zehntausende Menschen an Kundgebungen gegen die französische Regierung. In Paris, Lyon und Bordeaux setzten die Behörden Tränengas ein, nachdem sie von Demonstrierenden angegriffen und Mülltonnen in Brand gesetzt worden waren.

Proteste gegen Regierung und Justiz

Gewaltsame Proteste wurden gestern auch in der albanischen Hauptstadt gemeldet. Tausende demonstrierten in Tirana gegen den sozialistischen Ministerpräsidenten Edi Rama. Auch in Belgrad gingen gestern erneut Tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Regierung des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic zu demonstrieren. Den elften Samstag in Folge forderten sie freie Medien und faire Rahmenbedingungen für Wahlen.

Demonstranten in Tirana
AP/Hektor Pustina

Ebenso kam es in Montenegro zu Protesten. Demonstranten und Demonstrantinnen versammelten sich vor der Staatsanwaltschaft, um ihre Unzufriedenheit mit der Justiz kundzutun und begaben sich anschließend zum Sitz der regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) von Präsident Milo Djukanovic.

200.000 Demonstrierende in Barcelona

In Barcelona gingen aus Protest gegen den Prozess gegen zwölf katalanische Unabhängigkeitsführer gestern nach Polizeiangaben 200.000 Menschen auf die Straße. Die Demonstranten schwenkten die Fahne der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung und trugen Banner mit der Aufschrift „Freiheit für politische Gefangene“.

Demonstranten in Barcelona
AP/Emilio Morenatti

Nach dem Vorbild der französischen „Gelbwesten“ demonstrierten gestern außerdem in vielen deutschen Städten rund 2.000 Menschen. Die Aktion „Bunte Westen“ fordert bessere Arbeitsbedingungen, bessere Bildung und Pflege. Zu den Demonstrationen in 14 Städten hatte die Sammelbewegung „Aufstehen“ der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht aufgerufen.