Trump fordert Europa zu Rücknahme von IS-Kämpfern auf

US-Präsident Donald Trump hat die Europäer aufgefordert, „mehr als 800“ gefangene Kämpfer der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückzunehmen und vor Gericht zu stellen. „Das Kalifat steht vor seinem Fall“, schrieb Trump gestern über den Kurznachrichtendienst Twitter. „Die Alternative, dass wir gezwungen sein werden, sie freizulassen, ist keine gute.“

Von den USA unterstützte Kämpfer stehen nach Angaben eines Kommandanten vor der Eroberung der letzten Enklave des IS in Syrien. Die verbliebenen Extremisten hätten sich auf wenigen hundert Quadratmetern in einem Dorf in der Nähe der irakischen Grenze verschanzt und würden von allen Seiten beschossen. Trump hat angekündigt, die US-Truppen aus Syrien abzuziehen, sobald der IS militärisch besiegt ist.

Das wirft Fragen über das Schicksal der von den USA unterstützten Kurden und das Vorgehen der Türkei im Nordosten Syriens auf. Bei einem Treffen der Anti-IS-Koalition in München wurde nach Angaben von Teilnehmern keine Klarheit über die Abzugspläne geschaffen. Weder seien ein konkreter Zeitplan noch eine Lösung für den Konflikt zwischen der Türkei und den Kurden in Syrien präsentiert worden, hieß es.