Sardinien: Schafzüchter protestieren gegen niedrige Milchpreise

Schafzüchter und Milchhersteller auf Sardinien haben an diesem Wochenende ihren Protest gegen Dumpingpreise fortgesetzt. Trotz Gesprächen mit den Großhändlern unter Aufsicht von Innenminister Matteo Salvini kam es auch heute zu Demonstrationen.

Unbekannte stoppten den Fahrer eines Milchwagens in Oristano im Norden Sardiniens und zwangen ihn, die Milch auf den Asphalt auszuleeren, berichteten italienische Medien. In diesen Tagen wurden Straßen blockiert und Milch verschüttet. Bei diversen Betrieben konnte die Milch wegen den Blockaden der Demonstranten nicht abgeholt werden.

Gegen zu niedrige Milchpreise

Die Demonstranten protestieren gegen die niedrigen Milchpreise, die auf 60 Cent pro Liter gefallen seien. Damit könnten sie die Kosten der Produktion nicht decken. Die Schäfer drängen, dass der Großhandel pro Liter Schafsmilch mindestens einen Euro zahlt. Der Großhandel bot bisher 72 Cents an. Zu Protestaktionen gegen die niedrigen Milchpreisen kam es am Wochenende auch auf Sizilien.

Der Schäferprotest beschäftigt die italienische Politik. Am kommenden Sonntag (24. Februar) sind Regionalwahlen auf Sardinien geplant. Mehrere Schwergewichte der italienischen Politik, darunter Salvini, Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio und Ex-Premier Silvio Berlusconi führen auf Sardinien Wahlkampf.