Hunderte PKK-Sympathisanten in Türkei inhaftiert

Nach einer Reihe von Razzien am 20. Jahrestag der Festnahme von PKK-Anführer Abdullah Öcalan sind in der Türkei gestern Hunderte mutmaßlich militante Kurden in Gewahrsam gewesen. Die Polizei habe am Wochenende 735 Menschen wegen Verbindungen zu kurdischen Aufständischen festgenommen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf das Innenministerium.

61 offizielle Haftanordnungen

Wo die Razzien erfolgten, wurde nicht mitgeteilt. In der Folge wurden den Angaben zufolge 226 Menschen freigelassen. Gegen 448 Verdächtige wurden die Verfahren laut Anadolu fortgesetzt und für 61 weitere Verdächtige wurde offiziell Haft angeordnet.

Den Festgenommenen wurde vorgeworfen, sie hätten Massenproteste am Jahrestag von Öcalans Festnahme geplant oder vor den türkischen Kommunalwahlen am 31. März „Chaos verursachen“ wollen. Bei den 156 Polizeieinsätzen wurden dem Bericht zufolge Gewehre, Munition, Sprengstoff und Bomben gefunden.

Lebenslange Haft nach Festnahme im Jahr 1999

Öcalan hatte die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) 1978 mit gegründet, um Autonomie für die Kurden in der Türkei zu erringen. 1984 nahm die PKK den bewaffneten Kampf für einen unabhängigen Kurdenstaat auf. In der Folge wurden mehr als 40.000 Menschen getötet.

Öcalan wurde am 15. Februar 1999 vom türkischen Geheimdienst in der kenianischen Hauptstadt Nairobi gefasst. Der heute 69-Jährige verbüßt seitdem in fast völliger Isolation eine lebenslange Freiheitsstrafe auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmara-Meer.