Trump warnt venezolanische Armee

US-Präsident Donald Trump hat das venezolanische Militär mit eindringlichen Worten zur Abkehr von Staatschef Nicolas Maduro aufgerufen. Die Soldaten müssten sich entscheiden, ob sie „das großzügige Amnestie-Angebot“ des selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaido annehmen oder weiter an der Seite Maduros stehen, sagte Trump gestern (Ortszeit) in einer Rede vor Vertretern der venezolanischen Gemeinschaft in Miami. Wer den zweiten Weg wähle, für den gebe es „keinen Ausweg“ mehr. „Sie werden alles verlieren“, warnte Trump.

Venezuela erwartet nach Angaben von Maduro 300 Tonnen Hilfsgüter aus Russland. Die humanitäre Hilfslieferung mit Medikamenten werde morgen ankommen, sagte der Linksnationalist gestern bei einem im Fernsehen übertragenen Auftritt. Seine Regierung habe die Lieferung „mit Würde bezahlt“, die Güter würden „legal“ ins Land kommen. Dann fügte er hinzu, die Hilfsgüter stammten von Russland, China, der Türkei, anderen Ländern und der UNO.

Maduro: US-Hilfslieferungen nur Vorwand

Zugleich bezeichnete Maduro die geplanten US-Hilfslieferungen auf Bitten Guaidos erneut als „Show“ und „Bauernfängerei“. Der Staatschef weigert sich kategorisch, US-Hilfen ins Land zu lassen. Er sieht sie als Vorwand, um den Boden für eine US-geführte Militärintervention zu bereiten.

In Venezuela herrscht seit Wochen ein erbitterter Machtkampf zwischen Maduro und Guaido, der sich Ende Jänner zum Übergangspräsidenten erklärt hatte. Die USA erkannten ihn als eines der ersten Länder an. Mittlerweile sind es bereits rund 50 Staaten, darunter Österreich, Deutschland und viele andere europäische Länder. Maduro kann sich bisher aber auf den Rückhalt der Armeeführung verlassen.