USA und Nordkorea erwägen Einrichtung von Verbindungsbüros

Nach ihrer Annäherung im vergangenen Jahr erwägen die USA und Nordkorea nach Medienberichten die Einrichtung eines Verbindungsbüros im jeweils anderen Land. Die US-Regierung könnte einige Verbindungsbeamte nach Nordkorea entsenden, um dort ein Büro einzurichten, berichtete der amerikanische Nachrichtensender CNN unter Berufung auf hochrangige Diplomaten gestern. Es wäre ein erster Schritt zur Normalisierung der Beziehungen. Die Gespräche darüber seien noch vorläufig.

Hintergrund der Überlegungen sind die Vereinbarungen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bei ihrem historischen Gipfeltreffen im vergangenen Juni in Singapur. Beide Seiten waren sich einig, neue bilaterale Beziehungen schaffen zu wollen. Kim und Trump wollen sich Mitte der nächsten Woche erneut in Hanoi treffen.

Mangelnder Fortschritt bei Gesprächen

Kim hatte sich auch zu einer „kompletten Denuklearisierung“ bereiterklärt. Doch gab es bisher keine konkreten Zusagen, bis wann das kommunistisch regierte Land sein Atomwaffenarsenal abrüstet und wie die Gegenleistungen Washington aussehen könnten.

Angesichts des mangelnden Fortschritts bei den Gesprächen seit dem Gipfel erwarte Nordkorea eine „bedeutende Geste vonseiten der USA“, wurden die Diplomaten von CNN zitiert. Eine erste Maßnahme könnte der Austausch von Verbindungsbeamten sein. Die Idee sei nicht neu. Entsprechende Verhandlungen habe es infolge des Rahmenabkommens zwischen beiden Seiten von 1994 gegeben, in dem sich Nordkorea zur Einfrierung seines Atomprogramms verpflichtet hatte. Ein Jahr später habe Nordkorea die Pläne jedoch wegen neuer Spannungen gestrichen.