Tschechien diskutiert über Aufnahme von 14 syrischen Kindern

In Tschechien wird über die mögliche Aufnahme von 14 syrischen Flüchtlingskindern diskutiert. Hintergrund ist eine Initiative der christdemokratischen Europaabgeordneten Michaela Sojdrova, die vor einer Woche mit einer Liste potenzieller Umsiedlungskandidaten aus Griechenland zurückgekehrt war.

Heute stellte sich Außenminister Tomas Petricek hinter das Projekt. „Ich denke, dass Tschechien als Land groß genug ist, um 14 kleinen Kindern, die dem Konflikt in Syrien entkommen sind, zu helfen“, sagte der Sozialdemokrat der Zeitung „Pravo“ (Onlineausgabe).

Koalition gespalten

Die Regierungskoalition in Prag ist damit in der Frage gespalten. Gegen das Projekt hatte sich erst vor Kurzem Ministerpräsident Andrej Babis vom größeren Bündnispartner, der liberal-populistischen Partei ANO, gestellt. Man müsse den Menschen in ihrem Umfeld helfen, dort, wo sie geboren seien, sagte der 64-Jährige. Er kündigte an, sich daher für den Bau eines Waisenheims mit einer Schule in Syrien einzusetzen.

Tschechien wehrt sich gemeinsam mit den übrigen Visegrad-Staaten Polen, Ungarn und Slowakei seit Jahren gegen die Aufnahme von Flüchtlingen nach EU-weiten Quoten.