Milliardenstrafe: UBS-Chef stellt sich auf langes Verfahren ein

UBS-Chef Sergio Ermotti stellt sich im Rechtsstreit um Steuerhinterziehung und Geldwäsche in Frankreich nun auf ein jahrelanges Berufungsverfahren ein. Die Schweizer Großbank habe gegen die Strafzahlung von insgesamt 4,5 Mrd. Euro Berufung eingelegt. Das Berufungsgericht werde den Fall nun neu auflegen. „Dieser Prozess wird voraussichtlich einige Jahre dauern.“

UBS-Chef Sergio Ermotti
APA/AFP/Fabrice Coffrini

Das erklärte Ermotti in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Schreiben an die Belegschaft. Zuvor hatte ein französisches Gericht das Institut zu einer Buße von 3,7 Mrd. Euro und einer Schadenersatzzahlung von 800 Mio. Euro verurteilt. Dem Institut und einigen früheren Mitarbeitern wird vorgeworfen, zwischen 2004 und 2012 Steuerflüchtlingen aus Frankreich geholfen zu haben, Geld in der Schweiz zu verstecken. Die Bank hat die Anschuldigungen zurückgewiesen.

Ermotti erklärte, die „Oberflächlichkeit“ des Urteils sei verblüffend. Das Gericht sei nicht auf die Argumente eingegangen, die die Bank in der fünfwöchigen Gerichtsverhandlung vorgetragen habe. „Das muss vom Berufungsgericht behandelt werden“, erklärte Ermotti.