Kneissl in Bangladesch: Europa habe in Asien „viel verpasst“

„Europa hat in Asien schon viel verpasst.“ So umriss Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) während ihres Besuchs in Bangladesch die Motivation für ihre neuntägige Südasienreise, die sie heute weiter nach Nepal führt. China sei etwa vom „Imitator“ westlicher Wirtschaftskonzepte zu einem Marktführer aufgestiegen. Nun gelte es, ähnliche Entwicklungen nicht wieder zu verschlafen.

Daher müsse Österreich versuchen, in – zumindest im Vergleich mit China – kleineren Ländern wie eben Bangladesch rechtzeitig Kooperationen aufzubauen. Zwar gelte Bangladesch immer noch als „Armenhaus“, dabei habe das Land große Fortschritte gemacht. Außenminister Abdul Momen freute sich über die „Win-Win-Situation“: „Österreichische Unternehmen können investieren, und wir bieten einen Markt mit über 160 Millionen Menschen.“

Kneissl hofft auf Kooperation mit Nepal

Auch in Nepal sollen bei einem Dinner künftige Optionen für eine bilaterale Wirtschaftskooperation ausgelotet werden. Das Handelsvolumen mit Nepal war 2018 mit hochgerechneten 6,5 Millionen Euro eher bescheiden. In den ersten zehn Monaten 2018 wurden Waren im Wert von 3,2 Millionen Euro exportiert und 2,1 Millionen Euro importiert.

Für März 2019 ist der Besuch einer Mission der Wirtschaftskammer geplant. Das Wirtschaftswachstum lag 2018 bei 6,3 Prozent. Durch die offene Grenze zu Indien und die enge wirtschaftliche Verflechtung mit seinem großen Nachbarn profitiert Nepal überdurchschnittlich vom Wirtschaftsboom Indiens.