Strache und Vilimsky trafen Le Pen in Brüssel

Vizekanzler Heinz Christian Strache und EU-Delegationsleiter Harald Vilimsky (beide FPÖ) haben gestern Rassemblement-National-Chefin Marine Le Pen in Brüssel getroffen. „Es gibt zahlreiche interessante Themen zu besprechen im Hinblick auf die kommende EU-Wahl“, schrieb Strache gestern auf Facebook.

Die FPÖ ist ebenso wie Le Pens Rassemblement National (früher: Front National) Teil der rechtspopulistischen Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) im Europäischen Parlament.

„Alle EU-Kritiker unter einem Dach“

Vilimsky unterstrich nach dem Treffen den Anspruch auf Bildung einer großen rechten, EU-kritischen Fraktion. „Ich will, dass alle drei EU-kritischen Fraktionen möglichst unter einem Dach zusammen sind, mit (Italiens Innenminister Matteo, Anm.) Salvini als Gesicht“, sagte Vilimsky heute gegenüber der APA in Brüssel.

Das Gespräch mit Le Pen habe einem Informationsaustausch gedient, sagte Vilimsky. Dabei sei es etwa um die Situation in Frankreich und die Rolle von Präsident Emmanuel Macron und der protestierenden „Gelbwesten“ gegangen.

Schieder: FPÖ plant „Bündnis der Europafeinde“

Scharfe Kritik an dem Treffen übte Andreas Schieder, der EU-Spitzenkandidat der SPÖ. „Strache, Vilimsky und Le Pen wollen eine gemeinsame Fraktion aller Europafeinde gründen“, betonte er heute in einer Aussendung.

„Es wird bei dieser Wahl ein Bündnis der Öxit-Befürworter in der FPÖ mit allen anderen Europafeinden geben.“ Und weiter: „Diese Rechtspopulisten wollen die EU zerstören.“ Nur die Sozialdemokratie könne die Rechtspopulisten stoppen, meinte Schieder.