„Gelbwesten“ protestieren 15. Samstag in Folge

Anhänger der „Gelbwesten“-Bewegung sind heute erneut in ganz Frankreich auf die Straße gegangen. In Paris setzen sich zu Mittag zwei Protestzüge mit Tausenden Teilnehmern am Triumphbogen über die Champs-Elysees in Richtung Eiffelturm in Bewegung.

Demonstration in Paris
AP/Kamil Zihnioglu

Vor dem Loire-Schloss Chambord, wo Präsident Emmanuel Macron Ende Dezember 2017 seinen 40. Geburtstag gefeiert hatte, versammelten sich weitere „Gelbwesten“ bei frühlingshaftem Wetter zu einem Massenpicknick.

Alle potentiellen Wurfgeschoße verräumt

Weitere Kundgebungen waren unter anderem in Rennes, Toulouse und Bordeaux geplant. In Clermont-Ferrand, wo rund 3.000 Menschen aus der gesamten Region erwartet wurden, blieben die meisten Geschäfte geschlossen, Konzerte und Shows wurden abgesagt. Für 300.000 Euro ließ die Stadt alle Bänke, Parkuhren, Mülleimer und andere Gegenstände, die als Wurfgeschoße dienen könnten, abbauen.

In Grenoble wurden kurz vor Beginn neuer Proteste der örtliche Anführer der „Gelbwesten“, Julien Terrier, und sein Mitstreiter Jerome Bouzendorffer in Polizeigewahrsam genommen. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen unter anderem die Organisation einer nicht angemeldeten Demonstration vor.

Es ist der 15. Kundgebungs-Samstag seit Beginn der Proteste Mitte November. Die Sozialbewegung fordert den Rücktritt von Präsident Macron und eine Abkehr von seinem Reformkurs. Zuletzt war die Beteiligung allerdings rückläufig: Am vergangenen Samstag zählte das Innenministerium landesweit 41.500 Teilnehmer, davon rund 5.000 in Paris. Bei den größten „Gelbwesten“-Protesten vor drei Monaten waren es noch mehr als 280.000 Demonstranten.