45 Millionen Euro zusätzlich für Lawinenschutz

Nach dem Lawinengipfel im Bundeskanzleramt hat Umwelt- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) heute verlautbart, dass innerhalb von vier Jahren 45 Millionen Euro aus dem Katastrophenfonds im Rahmen eines Sonderprogramms zusätzlich in den Lawinenschutz fließen werden.

Die erste Tranche, 8,3 Millionen Euro, wird schon 2019 in technische und forstliche Maßnahmen investiert. Dieser Winter mit vielen tödliche Lawinenabgängen habe die Notwendigkeit weiterer Investitionen in den Lawinenschutz aufgezeigt.

Derzeit würden pro Jahr bereits rund 40 bis 50 Millionen Euro für Maßnahmen zum Lawinenschutz aufgewendet, hieß es aus dem Ministerium. Ebenso haben Köstinger und Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) eine Vereinbarung zur Intensivierung ihrer Zusammenarbeit unterzeichnet.

Kunsaek sagte nach dem Treffen, zu dem Experten und Expertinnen sowie Einsatzkräfte geladen waren, dass man auch ein klares Signal aussenden wolle, dass Sensibilisierung und Eigenverantwortung wichtig sind, denn die Regierung könne nur die notwendigen Rahmenbedingungen zur Prävention vor Lawinen schaffen.

Kunasek betonte Wichtigkeit des Bundesheers

Kunasek hob die Wichtigkeit des Bundesheers bei den Lawineneinsätzen hervor. So wurden bisher 258 Flugstunden und 87.000 Arbeitsstunden geleistet, 50 Prozent davon von Grundwehrdienern, was auch die Notwendigkeit der Wehrpflicht aufzeige. Ebenso betonte Kunasek erneut, wie wichtig es sei, dass die betagten Alouette-III-Hubschrauber bald durch neue Fluggeräte ersetzt werden.

„Für das Bundesheer ist es notwendig zu üben. Übungen im Hochgebirge und unter Realbedingungen sind notwendig“, sagte Kunasek und wies auf Landesgesetze hin, die das aber erschweren würden, besonders in Tirol und Salzburg. Man werde an die Bundesländer herantreten. In seinem Ministerium werde bereits an einem Vorschlag gearbeitet, wie man das Naturschutzgesetz dementsprechend ausgestalten könne.

Besonderer Dank gebühre beim Lawineneinsatz auch den ehrenamtlichen Einsatzkräften, sagte Köstinger, da sei es eine „große Stärke, dass nicht alles auf Cent und Euro genau abgegolten wird“. Sie wies darauf hin, dass man im öffentlichen Dienst bei ehrenamtlicher Tätigkeit bevorzugt werde, „hier muss man ansetzen, um auch in Zukunft Anreize zu setzen“.