In ATX-Firmen mehr Vorstände mit Namen Peter als Frauen

Seit Jänner 2018 zielt Österreich per Gesetz auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in Aufsichtsräten ab. Bei Neubestellungen bedeutet das einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent. Im Jänner 2019 lagen die 20 ATX-Firmen an der Börse mit 27,7 Prozent Aufsichtsrätinnen erstmals über dem EU-Schnitt (27 Prozent). Mager sieht es hingegen für Frauen in den Vorständen der Börsenfirmen aus.

Von 203 Vorstandsposten in allen börsennotierten Unternehmen in Österreich waren heuer im Jänner 2019 zehn von Frauen besetzt (4,9 Prozent). Das war sogar ein Rückgang zum Vorjahr (5,1 Prozent). Das hat die Arbeiterkammer (AK) erhoben. Die überwiegende Mehrheit von 60 der 68 börsennotierten Gesellschaften hatte auch Anfang 2019 keine einzige Frau im Vorstand.

Siebenmal Peter, vier Frauen

In nur drei Börsenunternehmen (Vienna Insurance Group, BKS, Gurktaler) ist eine Frau als Vorstandschefin bzw. Alleinvorständin bestellt. Die Vienna Insurance hat sogar drei Frauen im Vorstand und kommt damit auf mehr als 50 Prozent. Am anderen Ende rangiert Do&Co: Vorstand und Aufsichtsrat sind ausschließlich männlich.

In den Vorstandsetagen der ATX-Unternehmen gibt es im Übrigen mehr Männer, die Peter heißen, nämlich sieben, als Frauen. Das sind nur vier. Das gaben heute Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl und Christina Wieser, die den diesjährigen Frauen-Management-Bericht verfasst hat, zu bedenken. Der Bericht zum Anteil von Frauen in Führungsjobs wird von der AK seit gut zehn Jahren vorgelegt.