A380-Ende könnte für Deutschland teuer werden

Das Ende des Airbus-Großraumjets A380 könnte einem Medienbericht zufolge für Deutschland ein mehrere hundert Millionen Euro teures Nachspiel haben.

Von einem Staatskredit über rund 942 Mio. Euro aus dem Jahr 2002 für die Entwicklung des A380 habe der europäische Flugzeughersteller mehr als 600 Mio. Euro noch nicht zurückgezahlt, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe heute unter Berufung auf eine Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion.

Airbus A380 in einem Hangar
Reuters/Christian Charisius

Die Rückzahlung sei an die A380-Auslieferungen gekoppelt. Für jedes Flugzeug, das einem Kunden übergeben werde, zahle Airbus eine festgelegte Summe zurück. Da Airbus bis zum Jahr 2021 nur noch 17 A380-Maschinen bauen und ausliefern will, könne es sein, dass die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler auf einem Großteil der Darlehenssumme sitzen bleiben.

Deutsche Regierung will Folgen analysieren

„Die Bundesregierung wird die Auswirkungen des Produktionsstopps jetzt analysieren und dann mit dem Unternehmen erörtern, sodass derzeit keine Aussage über etwaige Rückforderungsansprüche getätigt werden kann“, so Wirtschaftsstaatssekretär Ulrich Nußbaum laut dem Bericht in seiner Antwort an die FDP.

Airbus hatte Mitte Februar beschlossen, das einstige Prestigeprojekt A380 mangels Nachfrage und aus Kostengründen 2021 einzustellen. Zuvor war der größte Kunde Emirates abgesprungen. Ob Airbus überhaupt noch etwas von dem Geld zurückzahlen muss, ist strittig. Der Hersteller hatte sich auf den Standpunkt gestellt, dass die Regierungen der Airbus-Länder über die Kredite das Risiko des Projekts mittragen.