Brexit-Verhandlungen stecken laut EU-Kommission fest

Die Brexit-Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und Großbritannien kommen nicht voran. EU-Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier habe die Kommissare und Kommissarinnen auf ihrem wöchentlichen Treffen informiert, dass die Gespräche mit London schwierig seien, sagte ein EU-Kommissionssprecher heute in Brüssel. Es gebe weiter keinen Durchbruch bei der Frage der irischen Grenze.

Es geht dabei um Details für eine Notfalllösung, mit der verhindert werden soll, dass eine harte Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und der britischen Provinz Nordirland entsteht. Brexit-Hardliner im britischen Parlament lehnen die Regelung strikt ab.

Cox: „Robuste“ Verhandlungen mit der EU

Der britische Unterhändler Geoffrey Cox sagte dem Fernsehsender Sky News, beide Seiten hätten ihre „robusten, starken Standpunkte“ ausgetauscht. Nun gehe es um die wirkliche Debatte. Die Gespräche sollten bald fortgesetzt werden, sagte Cox. An den gestrigen Gesprächen war neben Cox und Barnier auch der britische Brexit-Minister Stephen Barclay beteiligt.

Eigentlich will Großbritannien am 29. März die EU verlassen. Premierministerin Theresa May hat aber für das ausgehandelte Abkommen über die Scheidungsdetails keine Mehrheit im heimischen Parlament. Sie hofft nun, mit Zugeständnissen der EU abweichende Parlamentarier noch zu überzeugen.

Briten holen sich EU-Staatsangehörigkeit

Der geplante EU-Austritt bringt anscheinend auch viele Briten dazu, die Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Staates zu erwerben. Nach jüngsten Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat haben 2017 rund 14.900 Bürger des Vereinigten Königreichs erfolgreich ein Einbürgerungsverfahren abgeschlossen.

Das entspreche einem Anstieg um 127 Prozent im Vergleich zu 2016, teilten die Statistiker mit. Die meisten dieser Briten nahmen die deutsche Staatsbürgerschaft an (45,9 Prozent). Indem sie die Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Staats annehmen, werden Briten auch nach dem derzeit für Ende des Monats geplanten Brexit die Rechte von EU-Bürgern haben.