Ostukrainische Konfliktparteien vereinbaren Waffenruhe

Die Konfliktparteien in der Ostukraine haben anlässlich des internationalen Frauentags eine „Frühlingswaffenruhe“ vereinbart. Die Feuerpause trete heute um 0.00 Uhr (Ortszeit) in Kraft, teilte in der ukrainischen Hauptstadt Kiew der Unterhändler Jewgeni Martschuk örtlichen Medien zufolge mit. Er äußerte die Hoffnung, dass die Waffenruhe diesmal lange halte.

Der russische Vertreter in der Kontaktgruppe für die Ostukraine, Boris Gryslow, sagte der Agentur Interfax zufolge, dass die Einigung in einer Videokonferenz erzielt worden sei.

Zur Kontaktgruppe gehört auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Die prorussischen Separatisten in den umkämpften Regionen Donezk und Luhansk bestätigten die Einigung. Sie kündigten an, sich umfassend daran zu halten. Der Frauentag ist traditionell sowohl in der Ukraine als auch in den von Aufständischen kontrollierten Gebieten arbeitsfreier Feiertag.

Friedensplan bisher nicht umgesetzt

Seit 2014 kämpfen im früheren Industriegebiet Donbass Regierungstruppen gegen von Russland unterstützte Rebellen. Ein 2015 unter deutsch-französischer Vermittlung in der weißrussischen Hauptstadt Minsk vereinbarter Friedensplan wurde bisher nicht umgesetzt. Die damals vereinbarte Waffenruhe wurde immer wieder gebrochen.

UNO-Schätzungen zufolge wurden rund 13.000 Menschen seit Beginn des Konflikts getötet. Seit Jahresbeginn verzeichneten allein die ukrainischen Armeeeinheiten etwa ein Dutzend Tote und mehr als 30 Verletzte.