Bosnien holt zwei IS-Kämpfer aus syrischer Haft zurück

Bosnien-Herzegowina holt zwei aus dem Land stammende Kämpfer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zurück, die derzeit in einem Lager der Kurden in Syrien gefangen sind. Die beiden Männer werden in ihrer Heimat wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor Gericht gestellt, erklärte gestern der bosnische Sicherheitsminister Dragan Mektic.

Per Haftbefehl gesucht

Gegen sie liegt ein Haftbefehl vor, sie sollen bis Ende des Monats nach Bosnien überstellt werden, sagte Mektic laut dem Nachrichtenportal „klix.ba“. Einer der beiden Männer reiste 2013 nach Syrien, wo er sich dem IS anschloss, heiratete und Vater von zwei Kindern wurde.

Er soll von dem bosnischen Salafisten-Führer Bilal Bosnic rekrutiert worden sein, der auch in Italien und Skandinavien Geld sammelte und Kämpfer für den IS anwarb. Bosnic wurde 2015 in Sarajevo zu einer siebenjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.

Druck auf europäische Staaten

US-Präsident Donald Trump hatte Deutschland und andere europäische Staaten aufgerufen, mehr als 800 in Syrien gefangene Kämpfer der IS-Terrormiliz und deren Angehörige zurückzunehmen und vor Gericht zu stellen. Aus Österreich befinden sich derzeit rund 100 Kämpfer oder Angehörige in Syrien und dem Irak, rund 30 Prozent davon besitzen laut Innenministerium die österreichische Staatsbürgerschaft. Grundsätzlich ist Österreich rechtlich verpflichtet, seine Staatsbürger zurückzunehmen. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) lehnt dies jedoch ab.