Jetzt-Chefin Stern appelliert bei EU-Wahl an Grüne

Die Parteichefin der Liste Jetzt, Maria Stern, hat heute in der ORF-„Pressestunde“ einmal mehr an die Grünen appelliert, bei der EU-Wahl Ende Mai doch noch einen gemeinsamen Weg zu gehen. „Die Tür zu den Grünen bleibt offen“, meinte sie. Fix ist für die ehemalige Liste Pilz, dass man bei den Landtagswahlen in der Steiermark und in Wien antritt, kündigte die Oppositionspolitikerin an.

Stern hofft ungeachtet der bereits mehrmals seitens der Grünen geäußerten Ablehnung auf eine Kooperation in letzter Minute. Die Grünen könnten beim nächsten Bundeskongress beschließen, „dass sie sich an dieser Initiative beteiligen“, sagte sie mit Blick auf die von der Liste Jetzt unterstützte Kandidatur der Initiative 1 Europa. Grünen-Chef Werner Kogler habe sich „noch nicht endgültig dazu geäußert“, meinte sie. „Ich hoffe wirklich im Sinne von Europa, dass es gelingt, dass wir uns wirklich breit aufstellen.“

Stern fordert Allianz gegen Regierung

In der ORF-„Pressestunde“ fordert Maria Stern, Parteichefin der Liste JETZT, ehemals Liste Pilz, eine breite Allianz der Opposition gegen die Bundesregierung.

„Alternative für ÖVP-Wähler“

Dass die Liste Jetzt bei der EU-Wahl nicht selbst antritt, sondern die Initiative 1 Europa unterstützt, für die der Ex-Grüne Johannes Voggenhuber in den Ring steigt, begründete Stern mit dem zu erwartenden „massiven Rechtsruck“ bei der Wahl. Es sei klar gewesen, „wenn wir etwas unterstützen, dann kann das nur eine unabhängige Plattform sein, mit einem versierten EU-Politiker“ – und das sei eben Voggenhuber gewesen. Man wolle aber auch jenen ÖVP-Wählern, „die mit dem Kurz-Kickl-Kurs nicht mehr können“, eine Alternative bieten, so Stern.

Quoten in Politik als „Stützräder“

Für die Landtagswahlen kommendes Jahr sei man „fast schon kampagnenfertig“. Fix antreten werde die Liste Jetzt jedenfalls bei den Landtagswahlen in Wien und in der Steiermark im Jahr 2020.

Wenig Freude hat Stern mit der geringen Frauenquote in der Politik allgemein, aber auch in ihrer eigenen Partei. Konfrontiert mit einer rein männlich besetzten Fotokombination aus führenden Köpfen der Liste Jetzt, sagte Stern: „Dieses Bild gefällt mit überhaupt nicht.“ Sie fordere daher alle Frauen auf, sich verstärkt politisch zu engagieren. Und sie trete auch für Quoten in der Politik ein: Diese sehe sie als „Stützräder“, die derzeit noch gebraucht würden. „Ich freue mich auf den Tag, an dem das nicht mehr notwendig ist.“