Nordkorea droht mit Wiederaufnahme von Atomtests

Nordkorea erwägt einer Spitzendiplomatin zufolge die Wiederaufnahme von Atom- und Raketentests. US-Außenminister Mike Pompeo und der Nationale Sicherheitsberater John Bolton hätten „eine Atmosphäre der Feindseligkeit und des Misstrauens geschaffen“, zitierte die russische Nachrichtenagentur heute Vizeaußenministerin Choe Son Hui.

Sie hätten dadurch „konstruktive Bemühungen“ um Verhandlungen zwischen Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump behindert und seien für den Abbruch des Gipfeltreffens in Hanoi Ende Februar verantwortlich. Kim werde in Kürze offiziell mitteilen, wie er zu den Gesprächen über eine nukleare Abrüstung Nordkoreas stehe und welche weiteren Schritte er plane. Womöglich werde er das Atom- und Raketentestmoratorium überdenken, sagte Choe laut der US-Nachrichtenagentur AP.

Positionen liegen weit auseinander

Das zweite Gipfeltreffen von Kim und Trump in Hanoi war überraschend abgebrochen worden. Die USA wollten eine weitreichende Zusage, dass Nordkorea nuklear abrüsten werde. Nordkorea wiederum wollte eine erhebliche Lockerung der Sanktionen erreichen, die wegen seines Atom- und Raketenprogramms verhängt wurden.

„Wir haben weder vor, uns den US-Forderungen in irgendeiner Form zu beugen, noch sind wir willens, uns auf Verhandlungen dieser Art einzulassen“, sagte Choe. Die persönlichen Beziehungen zwischen Kim und Trump seien immer noch gut und die „Chemie auf geheimnisvolle Weise wundervoll“. Aber die „gangsterartige Haltung der USA“ werde letztlich die Lage gefährden.

In einer ersten Reaktion zeigte sich Pompeo trotz scharfer Töne aus Nordkorea optimistisch, dass die Atomverhandlungen fortgesetzt werden können. Kim habe versprochen, die Atomtests nicht wieder aufzunehmen. Die USA erwarteten, dass Kim dieser Verpflichtung nachkomme.