Nicaragua entließ 50 Oppositionelle aus Haft

Mit der Haftentlassung von 50 Regierungskritikern ist Nicaraguas Regierung einen Schritt auf die Opposition zugegangen, um den Dialog über einen Ausweg aus der Staatskrise wieder in Gang zu bringen. 50 Häftlinge seien „Gnadenakte“ wie etwa eine Verlegung in den Hausarrest gewährt worden, teilte das Innenministerium in Managua gestern (Ortszeit) mit.

Die Häftlinge verließen den Angaben zufolge das Hochsicherheitsgefängnis La Modelo im Norden von Managua mit vier Bussen. Auf der Liste der entlassenen Häftlinge, die die Behörden veröffentlichten, stand kein bekannter Oppositionsvertreter.

Nicaraguas linksgerichtete Regierung hatte am Mittwoch zugesagt, eine „beachtliche Zahl“ an gefangenen Oppositionellen freizulassen. Sie reagierte damit darauf, dass die Bürgerliche Allianz für Gerechtigkeit und Demokratie (ACJD), in der sich Vertreter der Zivilgesellschaft und Wirtschaft sowie Studenten zusammengeschlossen haben, den Dialog mit der Regierung mehrere Tage lang blockiert hatte.

Wegen der zugesagten Freilassungen erklärte sich die Opposition bereit, die Gespräche mit der Regierung wieder aufzunehmen. Der Vertreter der Studenten nahm allerdings nicht am Verhandlungstisch Platz. Er forderte „Taten“, nicht nur „Versprechen“.