Iran: US-Veteran zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt

Im Iran ist ein US-Veteran zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Gegen den 46-jährigen Michael White seien zwei Jahre Haft wegen Beleidigung des geistlichen Oberhaupts des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, verhängt worden, teilte sein Anwalt Mark Zaid gestern in Washington mit. Außerdem wurde White zu zehn Jahren Haft wegen der Veröffentlichung eines privaten Fotos im Internet verurteilt.

Die beiden Strafen werden offenbar parallel verbüßt. White war im Juli in der nordostiranischen Stadt Maschhad festgenommen worden, als er seine Freundin besuchte, die er Berichten zufolge im Internet kennengelernt hatte. Whites Familie erklärte, er sei mit einem gültigen Visum in den Iran gereist, um eine Frau zu treffen, in die er sich verliebt habe.

Erste Festnahme von US-Bürger seit Trumps Amtsantritt

Zaid kritisierte, dass es White nicht gestattet worden sei, direkt mit seiner Familie zu kommunizieren. Außerdem sei er „sehr besorgt“ über Whites Gesundheitszustand wegen dessen Vorerkrankungen. Derzeit scheine er sich aber in einem guten Zustand zu befinden.

White ist der erste US-Bürger seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump vor gut zwei Jahren, der im Iran festgenommen wurde. Drei weitere US-Bürger befinden sich in der Islamischen Republik wegen Spionage und Aufwiegelung in Haft. Ein vierter US-Bürger wird seit 2007 im Iran vermisst.