Protest der Opposition in Belgrad fortgesetzt

Unerwartet steht Belgrad auch heute im Zeichen eines Protests der Opposition. Dieser wurde von Spitzenfunktionären des Bundes für Serbien (SZS) einberufen, die gestern mit einer Gruppe von Anhängern und Anhängerinnen in das Gebäude des öffentlich-rechtlichen Senders RTS eingedrungen waren. Eine Sonderpolizeieinheit hatte gegen 22.00 Uhr das Gebäude geräumt.

Vucic verließ Gebäude nach vier Stunden

Der Protest begann vor dem Amtssitz von Präsident Aleksandar Vucic, der um diese Zeit dort eine Pressekonferenz abhielt. Vucic konnte laut Medienberichten das Gebäude erst gut vier Stunden später verlassen, nachdem sich die Demonstranten und Demonstrantinnen zu einer Polizeistation begeben hatten.

Dort sollen sich derzeit jene Personen befinden, die nach dem Eindringen in den Sender RTS festgenommen worden waren. Nach Angaben der Polizei soll es sich um sieben Demonstranten handeln.

Fortsetzung des Protests angekündigt

Der SZS kündigte unterdessen die Fortsetzung des Protests vor dem Sender RTS an. Auch heute wollen die SZS-Spitzenfunktionäre die Geschäftsführung des Senders auffordern, ihnen eine Direkteinschaltung in das Programm zu ermöglichen.

Die Opposition beschuldigt den Sender, nur die Propaganda der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) von Vucic zu betreiben. Die Opposition komme dagegen nicht zu Wort, behaupten die Kritiker und Kritikerinnen.

Tausende Menschen gehen seit Anfang Dezember in Belgrad jeden Samstagabend auf die Straße, um ihre Unzufriedenheit zu bekunden. Der Unmut richtet sich gegen Präsident Vucic, Kritik gilt auch dem TV-Sender RTS. Auch wenn an den Protesten Vertreter der Opposition regelmäßig teilnehmen, werden diese im Grunde von nicht staatlichen Organisationen veranstaltet.