Wirtschaftsweise halbieren Wachstumsprognose für Deutschland

Deutschlands Wirtschaftsweise blicken deutlich skeptischer auf die Konjunktur des Landes. Sie erwarten in diesem Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent, wie der Sachverständigenrat (SVR) heute in seiner neuen Prognose mitteilte. Im November hatten die Experten noch plus 1,5 Prozent vorhergesagt.

„Die Hochkonjunktur der deutschen Wirtschaft ist vorerst vorüber“, sagte der Chef des Gremiums, Christoph Schmidt. „Eine Rezession ist angesichts der robusten Binnenkonjunktur aber aktuell nicht zu erwarten.“ Im nächsten Jahr dürfte die Wirtschaft um 1,7 Prozent zulegen – vor allem wegen deutlich mehr Arbeitstagen. Bereinigt um diesen Effekt werde das Wachstum bei 1,3 Prozent liegen.

Wegen der Handelskonflikte mit den USA und der Unsicherheit über den EU-Austritt Großbritanniens haben zuletzt viele Forschungsinstitute ihre Wachstumsprognosen gesenkt. Die deutsche Regierung rechnet für 2019 mit einem Prozent Wachstum nach 1,4 Prozent im vorigen Jahr.

Auch die Wirtschaftsweisen sagen nun: „Die Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sind derzeit sehr hoch.“ Sie warnten mit Blick auf Brexit und Zollstreit vor einem kräftigen Abschwung. „Angesichts der bereits nachlassenden weltwirtschaftlichen Dynamik hätte eine Spirale aus protektionistischen Maßnahmen das Potenzial, die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abgleiten zu lassen.“