Sarah Wiener verteidigt ihren EU-geförderten Biobauernhof

Promiköchin Sarah Wiener, die bei der EU-Wahl als Listenzweite der österreichischen Grünen antritt, verteidigt ihren landwirtschaftlichen Betrieb im deutschen Brandenburg, an dem sie 20 Prozent hält und der im Vorjahr 317.000 Euro an EU-Geldern erhalten hat. Sie sieht darin keinen Widerspruch zu ihrer Forderung, Agrarsubventionen abzuschaffen.

„Wir haben eine Landwirtschaft, wo man einfach Fläche subventioniert“, sagte Wiener, die auf dem 800 Hektar großen Gut Kerkow mit 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern biodynamische Landwirtschaft betreibt, heute im Ö1-Morgenjournal. „Also jeder Hektar wird subventioniert, egal was du da machst und wer es hat und ob er überhaupt Landwirt ist. Und natürlich bin ich dagegen.“

Audio dazu in oe1.ORF.at

Wiener tritt dafür ein, die EU-Flächenprämien zu streichen und stattdessen das zu fördern, was der Natur und der Gesellschaft guttue. „Wir könnten die Förderungen umschichten für eine Landwirtschaft, die die Biodiversität stärkt, die das Tierwohl stärkt, die bodengebundene Tierhaltung fördert. Also nur noch so viele Tiere auf seinem eigenen Grund zu halten, wie man hat – das, was wir machen.“

Kogler: „Alles picobello“

Spitzenkandidat Werner Kogler hat Wiener in dieser Hinsicht verteidigt, auch gegen den impliziten Vorwurf, dass sie Großgrundbesitzerin sei. Es handle sich um ein Kollektivgut, wie sie in der ehemaligen DDR entstanden seien, „das ist dort ein kleiner oder mittlerer Betrieb“, sagte Kogler. Es handle sich um einen biologischen Hof, „alles picobello“, und stehe im Gegensatz zur „völlig perversen und falschen Landwirtschaft“, die sonst subventioniert werde.