Moskau erbost über Ausschluss von Kriegsgedenken in Polen

Moskau ist darüber verärgert, dass Polen den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu den diesjährigen Gedenkfeiern aus Anlass des Beginns des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren nicht eingeladen hat.

In einer Erklärung des russischen Außenministeriums hieß es gestern, die Regierung habe mit „Fassungslosigkeit“ zur Kenntnis genommen, dass Warschau nur an seine engen Verbündeten aus der Europäischen Union und der NATO-Militärallianz gedacht habe. Dabei werde unterschlagen, dass die Sowjetunion „fraglos einen entscheidenden Beitrag zur Niederlage des Hitler-Reichs und zur Befreiung Polens von den Nazi-Aggressoren geleistet“ habe.

Polen kontert

Der Pressedienst des polnischen Präsidenten Andrzej Duda erklärte, der Schlüssel zu den Einladungen sei „nicht historischer“, sondern „zeitgenössischer“ Natur. An die „dramatischen Ereignisse“ werde Polen zusammen mit den Staaten erinnern, mit denen es heute für den Frieden eng zusammenarbeite – in einer Welt, die auf der „Beachtung des Völkerrechts“ beruhe.

Moskau verweist darauf, dass die Sowjetunion die Hauptlast des Krieges gegen Nazi-Deutschland trug und der Westen das gerne vergesse. Geschätzte 27 Millionen Sowjetsoldaten und Zivilisten wurden im Zweiten Weltkrieg getötet.