Trump beklagt sich: Kein Danke nach McCains Begräbnis erhalten

Sieben Monate nach dem Tod des republikanischen Senators John McCain sorgt dessen Beerdigung bei US-Präsident Donald Trump für Unmut. Bei einer Militärveranstaltung in Lima im Bundesstaat Ohio sagte er vor Publikum, er habe McCain „die Beerdigung gegeben, die er haben wollte, aber ich habe kein Dankeschön erhalten“. Noch zu Lebzeiten verbot McCain, dass Trump zu seiner Bestattung kommt.

US-Präsident Donald Trump
Reuters/Carlos Barria

Trump beschuldigte den verstorbenen republikanischen Präsidentschaftskandidaten von 2008, er sei schuld „am Krieg im Nahen Osten, den McCain forciert hat“. „McCain hat die Arbeit für unsere großartigen Veteranen nicht erledigt“, so der US-Präsident bei der Veranstaltung. Obwohl McCain verstorben sei, ändere das nichts an der feindschaftlichen Beziehung zwischen den beiden. „Ich muss ehrlich sein: Ich habe ihn nie besonders gemocht“, sagte Trump. „Er war nichts für mich. Wird er wahrscheinlich nie sein.“

„Mag Menschen, die nicht gefangen genommen wurden“

Die feindselige Haltung Trumps gegenüber McCain reicht in den Wahlkampf 2016 zurück. Trump, der im Gegensatz zu McCain nie beim Militär war, sagte über seinen republikanischen Kollegen, dass McCain kein Kriegsheld gewesen sei. „Ich mag Menschen, die nicht gefangen genommen wurden“, so der US-Präsident. McCain war während des Vietnam-Krieges in Haft.

In seinen letzten Jahren hatte sich McCain trotz gleicher Parteizugehörigkeit wie Trump eine respektvolle politische Debatte zur Lebensaufgabe gemacht. McCain sprach sich offen gegen Trump als Präsidenten aus. Aufgrund zahlreicher Vorwürfe gegen Trump in Sachen Belästigung von Frauen und Steuerhinterziehung bezeichnete McCain Trump unter anderem als „widerwärtig“.