SIM-Karten-Registrierung laut Branche lückenhaft

Die im Sicherheitspolizeigesetz vorgeschriebene Registrierung von SIM-Karten weist laut der Mobilfunkbranche Lücken auf. Testeinkäufe würden zeigen, dass Handyshops gegen Aufpreis auch vorregistrierte SIM-Karten verkaufen, sagte der Chef des HoT-Betreibers Ventocom, Michael Krammer, heute vor Journalisten. Außerdem funktionieren die SIM-Karten bei manchen Anbietern auch unregistriert.

Dass das Aus für anonyme SIM-Karten die Sicherheit in Österreich erhöhe, sei ein Irrglaube, kritisierte Krammer. „Es gibt noch immer über zwei Millionen nicht registrierte SIM-Karten, nicht alle davon sind Verbrecher.“ Kriminelle würden in Tschechien und Slowenien SIM-Karten mit Roaming kaufen, weil es dort keine Registrierungspflicht gebe.

Karten in Alarmanlagen und Heizungen

Dem Anbieter HoT (Hofer Telekom) zufolge seien die Nutzer von Wertkartentarifen einerseits Saisonarbeiter und Touristen, andererseits Leute, die eine zweite Rufnummer für Willhaben, Parship und Co. haben wollen. Ein von der Politik nicht bedachtes Problem seien in Alarmanlagen und Heizungen verbaute SIM-Karten. Hier habe der Mobilfunkprovider gar keine Möglichkeit, die Nutzer über die Registrierungspflicht zu informieren.

Seit 1. Jänner 2019 müssen die Mobilfunker von neuen Wertkartenkunden die Stammdaten erfassen und bis 1. September 2019 alle bestehenden Prepaid-Kunden nachregistrieren. Danach müsse der Betreiber die Nutzung nicht registrierter SIM-Karten untersagen.