Neue Sicherheitstechniken für Fahrzeuge ab 2022 Pflicht

Die EU hat sich heute auf neue Sicherheitstechniken für Fahrzeuge ab 2022 geeinigt. EU-Parlament, -Kommission und -Rat betonten, dass mit den neuen verbindlichen Sicherheitsmaßnahmen Fahrgäste, Fußgänger und Radfahrer besser geschützt würden. Die Kommission geht davon aus, dass bis 2038 aufgrund der Sicherheitssysteme mehr als 25.000 Menschenleben gerettet werden können.

Konkret geht es darum, dass Autos und leichte Nutzfahrzeuge künftig einen Spurhalteassistenten und ein erweitertes Notbremsassistenzsystem haben sollen, sowie crashtesterprobte Sicherheitsgurte. Für Pkws, leichte Nutzfahrzeuge, Lkws und Busse werden darüber hinaus Warnsysteme bei Müdigkeit und Ablenkung des Fahrers greifen sowie intelligente Geschwindigkeitsassistenz und Rückwärtsfahrsicherheit mit Kamera oder Sensoren und eine Unfalldatenaufzeichnung.

Beseitigung des toten Winkels

Für Lkws und Busse sind besondere Vorgaben zur Verbesserung der direkten Sicht der Chauffeure und zur Beseitigung toter Winkel vorgesehen sowie Systeme, die schutzbedürftige Straßenverkehrsteilnehmer vor und neben dem Fahrzeug erkennen und vor allem beim Abbiegen davor warnen. In Österreich gab es nach dem tödlichen Schulwegunfall eines neunjährigen Buben durch einen abbiegenden Lkw Ende Jänner in Wien die Forderung, diese Systeme schon eher einzuführen.

Der praktische Einsatz solcher neuer Techniken könne dazu beitragen, die Zahl der Unfälle mit Toten und Verletzten auf Europas Straßen zu senken, von denen 90 Prozent auf menschliches Versagen zurückzuführen seien.

EU-Binnenmarktkommissarin Elzbieta Bienkowska sagte, mit der Einführung der neuen Sicherheitstechniken „werden wir eine ähnlich große Wirkung erzielen wie seinerzeit mit der Einführung der ersten Sicherheitsgurte“. Viele der neuen Funktionen gebe es heute schon vorwiegend in Fahrzeugen der Luxusklasse. Nun müsse aber das Sicherheitsniveau generell für alle Kraftfahrzeuge erhöht werden.