Musikindustrie begrüßt Copyrightrichtlinie

Die heimische Musikindustrie hat die klare Entscheidung des EU-Parlaments für die neue Copyrightrichtlinie begrüßt. Die Richtlinie stärke den Kreativen, Kunstschaffenden und der Kreativwirtschaft den Rücken gegenüber den Tech-Konzernen aus dem Silicon Valley und gebe ihnen einen rechtlich abgesicherten Anspruch auf angemessene Entlohnung ihrer Leistungen, heißt es in einer Aussendung des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft.

Tim Cupal (ORF) zur EU-Urheberrechtsreform

ORF-EU-Korrespondent Tim Cupal spricht über die Auswirkungen der Urheberrechtsreform. Im Fokus der Kritik stehen Upload-Filter und Zensurvorwürfe.

Michael Bladerer, Geschäftsführer der Wiener Philharmoniker, begrüßte dabei etwa die faire Abgeltung der millionenfach abrufbaren Konzerte der Philharmoniker. Song-Contest-Teilnehmer Cesar Sampson sieht in dem Beschluss laut Aussendung auch eine Stärkung der Rechte der Künstler gegenüber den Internetplattformen. Es sei „ein Meilenstein auf dem Weg zu einem fairen Internet". Ähnlich die Reaktion von Conchita Wurst: „Heute gibt es wahnsinnig viel Musik im Internet, und wir Künstler bekommen nicht immer das an Entlohnung, was uns zustehen würde. Die Copyrightrichtlinie kann hier für mehr Fairness sorgen.“

Medwenitsch: Stärkung der Kreativen und der Nutzer

Franz Medwenitsch sieht als Geschäftsführer des Verbandes eine durch den Beschluss möglich gewordene Stärkung für die Kreativen und auch die User. Es seien die Grundrechte geachtet und eine richtige Balance gegenüber den Internetplattformen gefunden worden. „Wir danken den EU-Abgeordneten, dem Kulturminister und den Experten aus dem Justizministerium, die in den letzten zwei Jahren intensiv an der Richtlinie gearbeitet und sie auch ins Ziel gebracht haben“, so Medwenitsch.

Die Debatte danach

Generell zeigten sich Befürworter der Richtlinie nach dem Votum erfreut, Kritiker befürchten tiefgreifende Änderungen am Alltag im Netz. Die Reform muss als Nächstes von den Mitgliedsstaaten abgesegnet werden, das gilt jedoch nur noch als Formalakt. Offen ist jedoch, wie die Reform von den Staaten letztlich umgesetzt wird.

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